Drachenkampf

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Flugschule und Drachenkampf

Wie fliegt man nun so einen Rokkaku? DasFlugschule besondere an diesem Drachen ist, dass er - bei richtiger Waageeinstellung - ohne Zug auf der Leine trudelt, mit Zug allerdings eine Richtung einschlägt. Das Segel ist zunächst entspannt, der Drachen kreist am Himmel. Zeigt nun die Nase in die Richtung, in die er soll, so zieht man an der Leine an. Dadurch bekommt das Segel Profil, die Querstäbe biegen sich nach hinten, eine V-Form entsteht. Dadurch behält der Drachen die einmal eingeschlagene Richtung bei solange der Zug bestehen bleibt. Lässt man wieder Schnur, so wird er wieder flach und die Nase dreht sich nach oben. Das klingt vielleicht etwas unverständlich, aber so schwer ist es gar nicht. Ich habe versucht, dies in einer Zeichnung zu verdeutlichen.

Hierbei muss man unterscheiden, ob als Einzelperson oder in der Mannschaf gekämpft wird. Die Grenze der Drachengröße ist für Einzelkämpfer maximal 125cm, alles darüber wird in der Mannschaft geflogen. Aber es darf sich immer nur um einen Rokkaku, d.h. einen sechseckigen Drachen handeln, andere Formen sind nicht erlaubt. Geflogen wird auf einem abgesteckten Feld, welches nicht verlassen werden darf. Teil nehmen können eigentlich unbegrenzt viele, aber ab 25-30 wird es sehr unübersichtlich, man sollte die Gruppe teilen, so dass nie mehr als 20 gleichzeitig rumrennen.

Der Start: Es stellen sich alle Kampfwilligen in einer Linie auf, die Leine wird je nach Wind 20-40 Meter ausgelegt, der Drachen wird jeweils von einem Starthelfer gehalten. Der Schiedsrichter gibt das Zeichen zum Start, danach darf gekämpft werden.

Ziel ist es, die anderen entweder abzuschneiden oder aus dem Gleichgewicht zu bringen, so dass sie zu Boden stürzen. Hat ein Drachen diesen berührt, so ist er für diesen Durchgang ausgeschieden. Wird eine Schnur abgeschnitten, so kann sie innerhalb des Feldes wieder gefangen werden und man darf weiter teilnehmen. Wer sich allerdings absichtlich aus dem Kampf heraushält, der erhält eine Verwarnung, dann sogar die Disqualifikation.

Es liegt mir sehr am Herzen, hier zu erwähnen, dass die Drachen kämpfen sollen und nicht die Piloten, man erlebt mitunter ganz haarsträubende Angrifft am Boden. Es finden immer drei Durchgänge statt, dann evt. noch ein Stechen. Dazwischen hat man immer 10 Minuten Zeit, um den "Mega-Knoten" zu entwirren, manchmal hilft da aber nur ein Messer. Und nun zu der Bewertung. Die letzten fünf erhalten in der Reihenfolge des Ausscheidens 1 - 2 - 3 - 4 und 6 Punkte.

Und was ich mir wünsche: Ich bin so fasziniert von dieser Unterart der Drachen, dass ich auch sehr darauf bedacht bin, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Ich habe mich mal mit einem Pakistani unterhalten der gerade eine andere Art Kampfdrachen flog. Er erzählte mir, zu Hause würden sie nicht von "Kämpfen mit Drachen" sprechen, sondern "Spielen mit Drachen". Das hat mich sehr beeindruckt.

Aber im Grunde ist es doch das, was wir alle wollen - Spaß haben und uns freuen. Also Leute, geht nicht so verbissen in das "Drachenspiel", wenn es eben nicht so will, dann eben nicht. Hauptsache, es ist schön. Und dazu gehört auch, nicht auf biegen und brechen gewinnen zu wollen, den Drachen absichtlich auf "Stand" zu stellen, damit er ja nicht runterkommen kann, aber am Boden mit Eishockey-Manieren durch das Feld zu pflügen. Und wenn ein Drachen unten ist, dann muss er auch nicht unbedingt so misshandelt werden, dass der arme Pilot die weiteren Durchgänge abschreiben kann.

Also bitte, werdet "tako-kichi" (drachenverrückt), aber im positiven Sinne.

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